„Benni Baier 2020 – morgen im RevierSport!“, brüllte Daniel Grebe durch die Mixed Zone, um seinen Kollegen bei dessen Interview ein wenig zu verunsichern. Baier lachte, aber machte souverän weiter – so souverän, wie er auch seine beiden Weitschüsse gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter versenkt hatte.
In der 11. Minute traf er zunächst per Außenrist ins rechte Eck, nach 35 Minuten legte er mit Vollspann in die linke Torecke das 2:0 nach. Es waren die einzigen Treffer, die RWE gegen Hö.-Nie. erzielte. „Ich weiß, dass ich ganz gut schießen kann und versuche auch in diese Positionen zu kommen, die Jungs bringen mich auch immer ganz gut dorthin“, erklärte Baier ganz bescheiden.
Sein Doppelpack ist ein Indiz für die Wichtigkeit, die er für die Mannschaft besitzt. Allerdings gibt es viele Gründe, warum der 27-Jährige einer der ersten Essener Spieler mit auslaufendem Vertrag ist, die aktuell vom Sportlichen Leiter Andreas Winkler zum Gespräch über eine Verlängerung gebeten werden. Baier ist auch als Typ wichtig für die Mannschaft, er ist ein echter Führungsspieler, der stets mit hohem Einsatz glänzt und keine Konfrontation scheut. Dass er für einen Mittelfeldspieler eine besonders große Torgefahr ausstrahlt, kommt noch hinzu.
Baier gab auch die Richtung vor, was den Rest der laufenden Pokalsaison angeht. Zwei Partien gilt es noch zu gewinnen, will RWE sich erneut für die erste Runde im DFB-Pokal qualifizieren. „Es werden noch zwei schwere Spiele“, ist sich Baier sicher. Dass RWE sich trotzdem durchsetzen will, ist aber kein Geheimnis. „Wer das Finale gegen Oberhausen im letzten Sommer miterlebt hat, der weiß: Da will jeder wieder hin. Es gibt nichts schöneres, als den DFB-Pokal zu erreichen. Das ist das Ziel“, sagt Baier.
Ob er bis dahin seinen Vertrag an der Hafenstraße verlängert hat, steht aktuell noch in den Sternen. Von „Benni Baier 2020“ kann derzeit wenigstens nicht die Rede sein. „Da weiß ich noch nichts von“, sagt er mit einem Lachen. Die Verhandlungen gehen weiter.